4D 2002 – Anreise

Searcher0, 11.06.2002
Anreise zur 4D Tour – Der „4D Tour Alpenexpress“

So hatte ich die Anreise, hier auf Biker.de ausgeschrieben, in der Hoffnung, dass sich mir zwei bis drei Biker anschliessen mögen.

Tja, wer so etwas schreibt, muss damit rechnen, das es auch ein paar Mehr werden können, und genau diese paar mehr Biker bereiteten mir im Vorfeld schon einiges an Kopfzerbrechen, da ich noch nie eine Gruppe von mehr als vier Moppeds geführt hatte. Zum Glück wurde mir aus dem Untergrund  geholfen! An dieser Stelle möchte ich mich einmal bei Ducman und Angel287 recht herzlich für die Tipps und guten Ratschläge bedanken, diese haben mir sehr geholfen. Obwohl ich anmerken muss, das ich von fast 720 Kilometern, allein  fast 300 Kilometer im Rückspiegel fuhr. Dennoch war meine Gruppe einsame Spitze, ich danke Euch dafür, dass ihr so viel vertrauen hattet, einem Suchgerät zu folgen.

Am Mittwoch morgen, pünktlich um 7:45 Uhr startete ich den Motor meiner Maschine, wieder einmal, wie sollte es anders sein, regnete es. Ganz gemächlich bewegte ich mein Bike Richtung Autobahn und schlug den Weg Richtung Köln auf der A1 ein. Punkt 8:00 Uhr, war ich wie verabredet an der Raststätte Remscheid angelangt und traf auf Wolfgang, der an unserem vorher fest gemachten Treffpunkt stand. Eine freudige kurze Begrüssung und wir fuhren dann sofort weiter, da der nächste Biker Mopedist auf uns, nach Montabauer, an der Raststätte Heiligenroth ander A3, ab 9:30 Uhr wartete.

Kurz vor Köln hörte es auf zu regnen und die Fahrbahn wurde mit jedem zunehmenden Kilometer trockener. Der Verkehr, der auf der Autobahn herrschte, lies einen zügig voran kommen. So trafen wir zeitgleich mit Mopedist um 9:10 Uhr auf der Raststätte Heiligenroth ein. Auch hier war die Begrüssung durch Mopedist zwar herzlich aber auch ein wenig reserviert. Das sollte sich aber schlagartig in den nächsten 10 Minuten ändern. Zunächst orderte ich gemeinschaftliches Tanken an, um im Anschluss daran einen Kaffee in der Ratstätte als kleine Stärkung zu uns zu nehmen. Nachdem wir unseren Kaffee bestellt hatten und Wolfgang und ich unsere Spässchen mit der Kellnerin betrieben, meinte Mopedist zu uns : „Sagt mal ihr Beiden, habt ihr euch heute morgen schon was reingezogen, oder seid ihr immer so?“ wie im Chor antworteten wir: „Wir sind immer so!“. Das Gesicht von Mopedist war köstlich, na das kann ja lustig mit euch werden! Wir scherzten noch einige Zeit herum und waren alle drei voller Vorfreude auf den Beginn der 4D Tour. Zunächst aber mussten wir uns wieder in Bewegung setzen, den ab 10:45 Uhr warteten die nächsten 4 Biker auf uns und es war schon 9:45 Uhr, als wir die Raststätte Richtung Frankfurt, Darmstadt verliessen.

Zu Dritt fuhren wir nun auf der A3 weiter, um nur 1 ¼ Stunden später und 130 Kilometer weiter um 11:00 Uhr auf der Raststätte Alsbach einzutreffen. Eigentlich wären wir pünktlich gewesen, doch ein kleiner Stau kurz vor Darmstadt sollte das verhindern. Wir Drei tankten wieder unser Moppeds auf und fuhren dann suchend den Parklatz ab, um kurze Zeit später in der Gaststätte fündig zu werden. Eigentlich ging Ich von 4 weiteren Bikern aus, doch es wurden 5 daraus. Turania, Horst_J, Smoky3 und Schlunz0811 waren mir bekannt, der fünfte Biker entpuppte sich als Rauer, welcher auch auf Biker.de aktiv. Ihre Bike´s waren schon vollgetankt und so konnten wir kurz zum gemütlichen Teil übergehen und noch ein wenig die Raststätte auf dem Kopf stellen.

Es wurde wieder reichlich gelacht in der Gaststätte. Dann schlug ich vor weiter zu fahren, um möglichst schnell die Autobahnausfahrt Baden Baden zu erreichen. Ich erkundigte mich nach der reichweite der verschiedenen Bike´s, um zu wissen, welche Maschine, nach wieviel Kilometern, eine neue Befüllung brauchte. Als dieses geklärt war, gab ich kurz Order, wie in Gruppe gefahren wird und bestimmte das Schlussglied dieser Gruppe. Danke Mopedist, hast Du Klasse gemacht, obwohl ich dich nicht immer sehen konnte, so wahr mein Gehör doch empfindlich genug für Deinen fetten Sound. *g

So fuhren wir dann von der Raststätte Alsbach ab. Mein Magen war reichlich nervös und in meinem Kopf durchzuckten immer wieder Gedanken daran, fahr nicht zu schnell, kommen alle mit, schaue in den Rückspiegel, hoffentlich passiert nichts und so weiter und so weiter. Ich muss zugeben, ich war mehr als nervös und sehr verkrampft während der ersten paar gemeinschaftlichen Kilometer. Doch mit jedem zunehmenden Autobahnkilometer, lösten sich teilweise meine Verspannungen, es klappte doch erstaunlich gut mit dieser Gruppe.

Noch nach dem richtigen Sender in meinem Kopf gesucht, um ein wenig Unterhaltung als Untermalung für diese Fahrt zu haben und so sang ich lauthals unter meinem Helm: „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich……“ und während ich so gröhlte und sang verging die Zeit wie im Fluge. Schnell kam die Ausfahrt Baden Baden näher und wir verliessen die Autobahn nach 125 Kilometern, um uns die B500 Schwarzwald Hochstrasse zur Brust zu nehmen.

Wir schlängelten uns kurz durch die Stadt Baden Baden und fanden sogar den richtigen Weg zur B 500. Nachdem wir die ersehnte Strasse gefunden hatten, verriet mir ein Blick auf den Tageskilometerzähler, dass es Zeit war einen Tankstop einzulegen.

Nach dem Tanken, verteilte ich an jedem Biker noch einen Routenplan, falls doch einige verloren gehen sollten oder ich meinem Nickname „Searcher“ alle Ehre machen würde. War dieses verteilen der geführten Route für mich ein sehr beruhigendes Gefühl. Zumindest zu wissen, das einige dieser Biker auch ohne meine Hilfe zur Pension Hotzenwald finden können. *gg

Wieder wurde rumgeflachst und alle möglichen Arten von Scherze betrieben. Alle freuten sich auf die nun folgende Landstrasse und dessen Kurven, Kehren und Ein- und Aussichten.  Alle stiegen wieder auf ihre Bike´s und wir fuhren gutgelaunt von der Tankstelle ab. Irgendwie ging alles glatt mit dieser Gruppe, ja selbst Wendemanöver auf engsten Raum hatten alle drauf. *freu

Die ersten Kurven kamen, voller Freude stürzten wir uns in diese, endlich Kurven. Ein Blick in meinem Rückspiegel verriet mir, das alle mitkamen, also war das Tempo für die Gruppe OK !?

Es folgte eine weitere Rechtskurve, diese Kurve war etwas tückisch, da sie sich immer mehr zu zog. Auch der Belag der Fahrbahn war mehr als feucht. Ich durchfuhr diese und hatte meinen Spass an ihr, kurz beschleunigt um die nächste Linkskurve in Angriff zu nehmen. Ich wendete meinen Kopf, um mir das Gruppenbild rückwärtig anzuschauen. Aber was war das ? Wo waren die abgeblieben, keiner kam ! Habe ich eine Ampel übersehen oder so ? War ich zu Schnell? Immer noch nichts zu sehen. Ich fuhr nun fast Schritttempo, aber keiner aus meiner Gruppe kam. Ich Stoppte und blickte gebannt auf den Ausgang der Kurve. Nichts… Ein unwohles Gefühl strömte von unten her zu meinem Kopf hoch… da wird doch nichts passiert sein!? Auf einmal wurde mir ganz schlecht, ich drehte und fuhr die paar Meter zurück. Ich sah einige aus meiner Gruppe über die Strasse laufen zu einem Gebüsch hin. Scheisse, da wird doch wohl nicht doch einer…. Schweissperlen bildeten sich bei mir auf der Stirn. Leider hatte mein Kumpel Wolfgang die Kurve komplett unterschätz, er bekam die Kurve nicht mehr, als er sah das kein Auto kam, steuerte er voll auf das Gebüsch zu. Leider entpuppte sich der sicher aussehende Rettungsweg als heimtückisch. Nach der Fahrbahn stand er einen halben Meter tief im Graben und das Astwerk riss ihm von seinen Bike und mitsamt diesem in den Matsch.

Er blieb, bis auf ein paar schrammen und kleinen Flecken unverletzt. Sein Bike sah schon etwas schlimmer aus. Nachdem das Mopped wieder aufgerichtet wurde, besahen wir uns den Schaden an diesem. Es schien als sei die Gabel, der Lenker und Schutzblech krumm. Ölspuren waren an der Gabel zu entdecken und der Spiegel war aus dem Gussgehäuse gerissen worden. Erst einmal wurde das Bike vom Ast und Strauchwerk befreit, danach ein wenig hier und da gezogen und gezerrt, um einiges zu richten. Dann kam der spannende Augenblick, war das Mopped noch fahrbereit und wenn ja, konnte man mit diesem auch tatsächlich weiter fahren ? Eine Probefahrt nach dem Sturz sollte zeigen, das man eine Varadero nicht so leicht zerstört, er konnte damit weiterfahren. Zum Glück für Wolfgang. Wir standen noch eine Weile zusammen und rauchten noch ein paar Zigaretten, damit sich der schreck, welcher uns allen noch in den Gliedern sass, etwas verebbte aber auf den nächsten Kilometer unser ständiger Begleiter blieb.

Nach einigen Kilometern auf der B500, bekam die Bande Hunger, also musste ein Lokal aufgetrieben werden, wo alle etwas zu Essen zu sich nehmen konnten. Wir waren noch 28 Kilometer von Wolfach entfernt. Dieser Strassenabschnitt, so dachte ich mir, hat bestimmt ausser zahlreichen Kurven und Bäumen rechts und links des Wegesrandes nichts anderes zu bieten. Wir blieben noch auf der Bundesstrasse und fragten in einem Dorf, nach einen geeigneten Mittagstisch für uns hungrige Biker. Eine Einheimische teilte mir sehr bereitwillig und freundlich, eine Wegbeschreibung zu einem geeigneten Lokal mit.

Tja was hat diese Dame sich nur dabei gedacht ! Hätte ich das vorher gewusst, dass wir über zwei Stunden dort verbringen würden, weil der Koch in dieser Gaststätte, ausgerechnet auch noch den einheimischen ?Guildo Horn? spielen musste, so wären wir dort niemals eingekehrt. Unvoreingenommen kehrten wir dort ein und staunten nicht schlecht, dass ein Schnitzel mit Pommes zwei Stunden benötigt, bevor man dieses verzehren konnte. Die Wartezeit wurde uns aber versüsst, tonnenweise Ohrenschmalz vergossen meine Begleiter, bei der dargebotenen künstlerischen Gesangseinlage des Kochs. *g

Noch entsetzter waren sie darüber, dass Turania und ich lauthals, als Backroundchor, den Koch bei seinen Gesangs übungen, stimmkräftig unterstützten. So folgten Lieder wie, Rosamunde, Schwarz Braun ist die Haselnuss oder Zwei kleiner Italiener.

Nach jeder Gesangsrunde bekamen wir dann nach und nach unser Essen. Bis auf einmal der Kellner ganz bestürzt zu unserem Tisch gerannt kam, sich 42 mal entschuldigte und uns mitteilte, dass es dem Koch unsäglich leid täte ! aber Sie haben ein Problem mit dem bestellten Hawaii Toast! Leider seien ihnen die Ananasscheiben ausgegangen und der Gast sollte sich doch bitte ein anderes Gericht aussuchen. Oh ha! Wir fragten nach ob sie Toast im Hause hätten? Der Kellner nickte zustimmend. Wie sieht es mit Käse und Schinken aus? Immer noch nickte der Kellner. Haben Sie auch Pfirsich? Der Kellner nickte wieder zustimmenden. Also bestellten wir ein Hawaii Toast mit Pfirsich anstatt Ananas. Ihr glaubt gar nicht wie glücklich wir den Kellner gemacht haben. *gg Biker sind doch nette Menschen!

Mein Zeitplan war, dank des stimmgewaltigen Kochs, komplett aus den Fugen geraten. Dennoch hatte dieser ungewollte lange Aufenthalt auch etwas sehr Positives, der geschehene Ausflug von Wolfgang, in die Botanik, war nun nicht mehr Hauptbestandteil unserer weiteren Fahrt durch den Schwarzwald.

Ein letztes Mal wurde für diesen Tag aufgetankt und weiter führte uns die Route an schönen Seen vorbei, dicht stehenden Bäumen, weiten grünen mit Blumen übersähten Wiesen.


Zig rechts links Kombinationen. Wolfach, Triberg und der Titiesee lagen schnell hinter uns. Mit Traumwandlerischer Sicherheit wie an einer Perlenschnur aufgezogen, donnerten wir über den Asphalt. Die Wolken gaben Stück für Stück den azurblau strahlenden Himmel frei. Schon lag der Schluchsee vor uns, diesen umfuhren wir und hielten uns weiter auf Todtmoos. Eine absolut griffiger Belag führte uns in Richtung Pension. Dieser Streckenabschnitt war so geil zu befahren, dass ich ein anderes Liedgut anschlug. Damit die Fahrweise nicht zu schnell von mir wurde, legte ich ?i was made for loving you? von Kiss auf und rockte mit meiner Gruppe, die dieses Lied ja gar nicht hören konnte, die Waldstrasse entlang. Kurz nach Todtmoos stoppte ich noch einmal. Die Helme flogen von den Köpfen und alle, aber auch alle, strahlten über das ganze Gesicht. Wir waren uns alle einig, eine geile Strecke.

Plötzlich klingelte mein Handy, der Waschbaer war in der Leitung und erkundigte sich, wo wir wären! Ich sagte ihm das wir kurz vor der Pension seien und wir so gegen zwanzig Uhr am Gallusturm sind. Er gab mir den Auftrag Hanna mit zu bringen, welche schon in der Pension Hotzenwald sitzt. Ok mach ich, bis gleich. Ich unterrichtete meine Gruppe aber die hörten nicht auf zu gibbeln und zu lachen, alle waren sehr Happy über diese Tour. Ich erinnerte nochmals daran, dass wir noch ein Date haben. Und so fuhren wir noch knapp 15 Minuten zur Pension. Dort haben wir alle kurz eingescheckt und sattelten unsere Moppeds ab. Ich begab mich auf die Suche nach Hanna und wurde sehr schnell fündig. Ein freundliches Hallo von mir und der Satz: ?Komm anziehen wir fahren in 10 Minuten zum Treffpunkt? liess Hanna keine Chance zur Diskussion. So bin ich, immer charmant. *fg

Die Fahrt vom Hotzenwald hinunter nach Säckingen war ein Genuss für mich. Schon auf der Hintour dieses Streckenabschnittrs, beschloss ich für mich, diesen gleich etwas zügiger zu fahren. Wir kamen pünktlich am Gallusturm an, aber das habt ihr ja schon gelesen, in Heikes ersten Bericht. War das eine Freude, die ganzen Biker und Bikerinnen von Biker.de Life begrüssen zu dürfen. Doch bevor es so weit war und ich überhaupt eine Chance hatte irgendwelche zu begrüssen, kam ein weibliches wesen mitten auf der strasse auf mich zugelaufen, als ich erkannte wer es war ! fing auch ich an zu laufen…. wir fiehlen uns in die Arme und drückten, knuddelten und knutschten wie die Teenies. Endlich war ich am Ziel, meine geführte Gruppe war fantastisch gefahren. An dieser Stelle ein riesiges Lob für: Turania, Horst_J, Schlunz0811, Rauer, Smoky3, Wolfgang und last but not least Mopedist. Ich freue mich auf weitere so schöne Touren mit Euch.

Na ja was fehlt noch ? Ach ja die Rücktour zur Pension Hotzenwald. *gg Nachdem wir uns langsam am Gallusturm von Waschbaer und Chicago-Cat für diesen Abend verabschiedeten, waren schon einige, oder genauer fast alle Richtung Pension unterwegs. Ein paar Biker standen noch in der Strasse vor Waschbaers Haustüre. Ich erkundigte mich ob alle den Weg Richtung Pension kannten. Alles nickte, so war ich die Verantwortung als Tourguide nun endgültig los. Die andere Gruppe hatte schon einen guten Vorsprung von fast 10 Minuten. Ich setzte mir den Helm auf und hörte per Zufall ein nettes Lied ! ?Thunder? von AC/DC im vorbeifahren. Dieses Lied nahm ich mit zurück durch die Wälder zur Pension.
Fahrfeeling pur für mich…… Ups, was war das, weit vor der Pension schlossen wir auf die anderen Biker auf. War ich doch etwas zu zügig unterwegs ? Egal, es war Fahrspass pur. Ausserdem muss ich zu meiner Verteidigung sagen ich wurde von einer RSV Mille und einer K1200 RS gejagd… Oder bildete ich mir dieses nur ein ? ?Isch habe doch nur 50zisch PS….? *fg In der Pension haben wir dann noch alle zusammen einige Quadratmeter Regenwald gerettet und den ein oder anderen
scherz betrieben….. Tolle Truppe, die da zur 4D Tour erschienen ist. Den Spass, den wir auf der Hintour schon hatten, der zog sich über die gesamte 4D Tour hin, aber das beschreibe ich ein anderes Mal.

Linke Hand zum gruss
Bike On..

Searcher


 

Tourenbeschreibung ab Baden Baden

über die B500 Schwarzwaldhochstrasse
über – Sand – Alexanderschanze – Wolfach – Gutach
Homberg – Furtwangen – Titisee-Neustadt
Schluchsee- Bernau – Todtnau – Todtmoos –
Herrischried/Wehrhalden

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